Gynefix: Spirale 2.0
Wie funktioniert die Verhütung mit der Kupferkette Gynefix, wie viel Sicherheit bietet sie, welche Vorteile und Nebenwirkungen hat die Kette und für welche Frauen ist die Verhütungsmethode geeignet?
Was ist Gynefix?
Die Kupferkette Gynefix ist ebenso wie die Spirale ein sogenanntes Intrauterinpessar (IUP), das ohne Hormone wirkt und zu den Langzeitverhütungsmitteln zählt. Sie wird zur Empfängnisverhütung in die Gebärmutter eingesetzt, wo sie bis zu fünf Jahre lang vor einer Schwangerschaft schützt.
Gynefix besteht aus einem dünnen Faden, auf dem je nach Größe der Gebärmutter vier oder sechs Kupferringe aufgezogen sind. Im Gegensatz zur Spirale, die in ihrer Form einem nicht biegbaren T gleicht, ist die Kupferkette flexibel und rahmenlos. Sie wird vom Gynäkologen unter örtlicher Betäubung über einen Knoten im Gewebe der Gebärmutterwand verankert. Besonders gut geeignet für das Einsetzen der Kupferkette ist der zweite oder dritte Tag des Zyklus, weil der Muttermund während der Periode geweitet ist und so die Verankerung leichter fällt.
Wie wirkt das Verhütungsmittel Gynefix?
Die Wirkung von Gynefix beruht nicht auf Hormonen. Wie auch die Kupferspirale wirkt Gynefix mittels der Abgabe von Kupfer-Ionen. Diese verringern zum einen die Beweglichkeit der Spermien beim Sex und verhindern zum anderen die Einnistung des Eis in der Gebärmutter.
Wieviel Sicherheit bietet die Kupferkette als Verhütungsmittel?
Der Pearl-Index, der angibt, wie viele von 100 Frauen in einem Jahr trotz der Verwendung eines Verhütungsmittels schwanger werden, liegt laut Herstellerangaben bei Gynefix bei 0,1 bis 0,5 und zeigt, dass die Kupferkette eine sehr sichere Verhütungsmethode ist. Zum Vergleich: Der Pearl-Index der Anti-Baby-Pille liegt bei 0,1 bis 0,9, der von Spiralen bei 0,9 – 3 (Kupferspirale) und bei 0,16 (Hormonspirale)
Welche Vorteile bietet Gynefix gegenüber Verhütungsmitteln wie der Pille?
Im Gegensatz zur Verhütung mit der Pille ist bei Gynefix keine tägliche Einnahme erforderlich, sondern nur ein einmaliges Einsetzen alle fünf Jahre. Zudem greift Gynefix nicht in den natürlichen Zyklus der Frau ein, weil die Empfängnisverhütung ohne Hormone erfolgt. Die Kupferkette wirkt lokal in der Gebärmutter, sodass der hohe Schutz vor einer Schwangerschaft immer noch gegeben ist, wenn Magen-Darm-Probleme auftreten, bestimmte Medikamente eingenommen werden oder man verreist.
Ein weiterer Vorteil der Kupferkette Gynefix ist ihre Flexibilität. Da sie keine T-Form wie die starre Kupferspirale, keine "Ärmchen" hat und frei in der Gebärmutterhöhle an einer einzigen Verankerung hängt, ist Gynefix laut Hersteller sicher vor Verrutschen, einer Abstoßung oder Reibungen. Dadurch ist sie auch für junge Frauen geeignet, die noch kein Kind geboren haben und/oder deren Gebärmutter noch wächst. Gynefix kann zudem als Notfallverhütung eingesetzt werden und macht so als SOS-Spirale der " Pille danach" Konkurrenz: Bis zu fünf Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr verhindert die Kupferkette eine Schwangerschaft – und zwar ohne "Hormonbombe", sondern nur durch die Wirkung der Kupfer-Ionen.
Welche Risiken und Nebenwirkungen hat das Intrauterinpessar Gynefix?
Frauen, die sich bei dem Einsetzen der Kupferkette gegen eine örtliche Betäubung entscheiden, können ein leichtes Ziehen bis hin zu stärkeren Schmerzen im Unterleib während des etwa zehnminütigen Eingriffs spüren. Da Gynefix idealerweise aufgrund der Muttermundöffnung während der Periode platziert wird, kann die Monatsblutung in den Tagen nach der Prozedur häufig leicht verstärkt ausfallen. Währenddessen dürfen bis eine Woche nach dem Einsetzen der Kupferkette keine Tampons verwendet werden. Wird die Kupferkette nicht während der Menstruation eingesetzt, kann es in den ersten Tagen danach zu Schmierblutungen kommen. Das Risiko einer Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaft ist – wie auch bei der Verhütung mit einem anderen Intrauterinpessar – laut Hersteller minimal erhöht.
Welche Frauen dürfen die Gynefix Kupferkette nicht verwenden?
Frauen, die an einer Allergie gegen Kupfer oder der seltenen Kupferspeicherkrankheit Morbus Wilson leiden, genauso wie Damen mit einem zu kleinen Uterus oder dessen Fehlstellung sollten nicht mit Gynefix verhüten. Generell sollte der Arzt die Patientin vor der Einlage von Gynefix genau untersuchen und beraten.
Wie teuer ist Gynefix?
Der Preis für die Kupferkette beträgt etwa 130 Euro. Hinzu kommen die Behandlungskosten des Arztes, der Gynefix einsetzt. In Deutschland übernehmen gesetzliche Krankenkassen für Mädchen unter 20 Jahren die Kosten für alle verschreibungspflichtigen Verhütungsmittel. Ältere Frauen müssen über die Erstattung mit ihrer Krankenkasse sprechen. In einigen Fällen, wie zum Beispiel bei einer Hormonunverträglichkeit, kommen einige Kassen zumindest teilweise für die Kosten auf..
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Quelle: glamour.de